Springmausunterkunft

Wüstenspringmäuse zählen zu den Exoten unter den Nagetieren. Das besondere und charakterisierende Merkmal dieser Tiere ist deren, im Verhältnis zum Rumpf, außerordentlich ausgeprägten Hinterläufe. Betrachtet man sich die Wüstenspringmaus aus nächster Nähe, mutet diese einem Minikängeru an. Ähnlich wie Ihr in Australien lebender großer Doppelgänger, verfügt diese, im Verhältnis zu Ihrer Körpergröße, über eine enorme Sprungkraft. So kann das Tier mühelos mit bloß einem Sprung eine Distanz von bis zu drei Metern zurücklegen.

Unter den eingangs erwähnten Bedingungen wird eine artgerechte Haltung dieser überaus interessanten Tiere zu einer echten Herausforderung. Denn aufgrund der natürlich veranlagten Sprungkraft der Wüstenspringmaus, werden besondere Ansprüche an eine artgerechte Unterbringung gestellt. Ein herkömmlicher Mäusekäfig erfüllt den Anspruch, welchen die Wüstenspringmaus stellt deshalb in keinem Falle.

Für die Heimtierpflege eignen sich die große Wüstenspringmaus (bis zu 24cm Gesamtlänge) sowie die kleine Wüstenspringmaus ( bis zu elf Zentimeter ) Gesamtlänge, wenn der eingangs geschilderte Haltungsrahmen berücksichtigt wird. Die Käfiggröße für diese Tiere steht in Abhängigkeit zur von Ihnen gewählten Art.

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Die Große Wüstenspringmaus ist ein Rudeltier und sollte deshalb mindestens im Verbund von zwei bis drei Tieren gehalten werden. Für die Haltung einer solchen Gruppe sollte ein Käfig für die Wüstenspringmaus von mindestens 180 x 100 x 100 cm zur Verfügung stehen. Hierbei sollten Sie in jedem Falle darauf achten, dass eine wachsende Zahl an Tieren auch mehr Platz fordert.

Dies wird vor allem dann schnell zu einem Problem, wenn Sie sich für die Haltung von unterschiedlichen Geschlechtern entscheiden.

Denn dann stellt sich in aller Regel recht schnell Nachwuchs ein. Aus vorgenanntem Grunde sollten Sie sich vor der Anschaffung Ihrer Tiere gut überlegen, welche räumlichen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Als gute Alternative hat sich deshalb auch die Haltung von mehreren Weibchen eines Wurfes erwiesen. Die Tiere sind von klein auf aneinander gewöhnt, außerdem verteidigen die Weibchen keine Revieransprüche. Das kann wiederum bei der Haltung von mehreren Männchen durchaus zum Problem werden.

Eine solche Überlegung stellt sich mit der Haltung der kleinen Wüstenspringmaus gar nicht erst, da diese Tiere sowieso alleine gehalten werden sollten. Hält man mehrere „kleine Wüstenspringmäuse“ in Gemeinschaftspflege, sind Unruhen und böse Raufereien vorprogrammiert. Die kleine Wüstenspringmaus ist ein klassischer Einzelgänger und stellt hohe Revieransprüche. Jeder Mitbewohner wird deshalb als unerwünschter Revierrivale betrachtet und entsprechend behandelt.

Der Käfig für die Wüstenspringmaus sollte nicht kleiner als 150 cm x 80 cm x 80 cm sein, damit dass Tier seinen Bewegungsanspruch stillen kann. Wie bei allen anderen Nagern auch sollten Sie auf verzinkte und unlackierte bzw. nicht ummantelte Käfiggitter achten. Denn auch die Wüstenspringmaus ist in der Lage solche Beschichtungen abzunagen, was am Ende zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bei den Tieren führen kann.

Besser als ein Käfig für die Wüstenspringmaus eignet sich für die Haltung dieser lebhaften Exoten ein entsprechend großes Terrarium. Damit wird ein Herumwirbeln von Sand, Einstreu oder ähnlichen Verschmutzungen verhindert, welche dann schließlich im Wohnungsumfeld zu Boden gehen oder durch die Raumluft wirbeln. Besonders interessant sind darüber hinaus die besonderen Einblicke, welche Ihnen die Glasscheibe eines Terrariums bietet. So können Sie die Tiere in ihren Tunnelsystemen und Nestern beobachten, welche diese arttypisch im Bodengrund anlegen.

 

Der richtige Standort vom Käfig für die Wüstenspringmaus

Wüstenspringmäuse sind tagaktiv und haben deshalb einen ähnlichen Tag- Nachtrythmus wie der Mensch. Das bedeutet, dass die Tiere nachts weitgehend friedlich sind und schlafen. In diesem Zusammenhang müssen Sie mit keiner nächtlichen Ruhestörung rechnen, auch wenn die Behausung Ihrer Wüstenspringmäuse in der Nähe Ihres Schlafraumes liegt.

Aufgrund der außerordentlich hohen Platzansprüche dieser Tiere sollten Sie den zukünftigen Standort des Käfiges oder des Terrariums sehr genau planen, da dieser einen großen Anteil innerhalb eines Wohnraumes beanspruchen wird. Wüstenspringmäuse sind von Natur aus höhere Temperaturen gewöhnt. Diese Tiere reagieren auf kühleres Klima sehr empfindlich. Deshalb ist das Absinken der Haltungstemperatur auf unter sechzehn Grad Celsius unbedingt zu vermeiden. Dennoch sollten die Tiere auch nicht dauerhaft direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Auch für Wüstenspringmäuse bedeutet Zugluft ein gesundheitliches Risiko, weshalb auch dieser Aspekt für die Standortwahl vom Käfig für die Wüstenspringmaus eine wichtige Rolle spielt.

 

Die Wüstenspringmaus im Freilauf

Die Wüstenspringmaus ist ein exotischer und vor allem ziemlich intelligenter Nager. Die Haltung dieser Tiere birgt eine Reihe besonders reizvoller Eindrücke, welche sich dem Pfleger wohl am umfassendsten erschließen, wenn die Tiere die Möglichkeit bekommen sich innerhalb Ihrer Wohnung frei zu bewegen. Dennoch sollten diese sich jederzeit auch wieder in ihren Käfig zurückziehen können.

Eine solche Haltung bietet überaus interessante Facetten und tolle Bewegungsmöglichkeiten für Ihre Tiere. Unabhängig davon können die kleinen Nager bei dieser barrierefreien Form der Haltung täglich jede Menge Eindrücke sammeln. Ihren neugierigen Pfleglingen wird es so sicher niemals langweilig. Zweifelsohne ist ein solcher Freilauf in der Wohnung mit möglichen Risiken verbunden denen Sie bereits im Vorfeld mit Hilfe geeigneter Maßnahmen begegnen sollten:

  • freiliegende Kabel schützen (z.B. durch Verlegung in Kabelkanal)
  • Blumentöpfe erhöht aufstellen
  • glatte Böden und empfindliche Böden mit Teppich belegen
  • unzugängliche Spalten (z.B. hinter Möbeln schließen)
  • Möbel gegebenenfalls vor möglichem Anknabbern schützen
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Wüstenspringmäuse setzen auf ihren Exkursen durch die Wohnung hier und da auch einmal Urin ab. Die Tiere gänzlich Stubenrein zu bekommen ist kaum möglich. Dies sollten Sie in jedem Falle berücksichtigen, wenn in Ihrer Wohnung empfindliche Böden verlegt wurden. Der Urin Ihrer Wüstenspringmäuse könnte in diesem Zusammenhang eine unschöne und bleibende Fleckenbildung verursachen.

Aus diesem Grunde bietet sich hier ein Teppich, als Schutz vor solchen dauerhaften Schäden an.

Aber auch hierbei sollte es sich um keine hochwertige Teppichfaser handeln, da die Tiere auch Teppichfasern gerne mal anknabbern.

 

Das ist unbedingt zu beachten

Offenliegende Stromkabel können für die Tiere sogar gefährlich werden und Kurzschlüsse verursachen, wenn diese angeknabbert werden. Erreichbare Pflanzgefäße, wie beispielsweise Blumentöpfe (in Bodennähe) werden von den Tieren gerne als Buddelkiste genutzt, dementsprechend sieht dann das Umfeld rundherum aus.

Gefährlich wird es für die Tiere dann zudem, wenn der Blumentopf mit Pflanzendünger präpariert wurde und Sie diesen beim Buddeln aufnehmen. Wüstenspringmäuse sind überaus neugierige Gesellen und inspizieren jeden Winkel in den sie gerade so hineinpassen. Das kann dann unter ungünstigen Umständen schnell einmal zur fatalen Falle werden.

Die Wüstenspringmaus verfügt über eine enorme Sprungkraft, jedoch setzt sie diese in der Regel nur für weite Sätze in Bodennähe ein. Die Tiere springen hingegen nicht auf höhere Ebenen, wie beispielsweise Regale oder Tische. Hier brauchen Sie deshalb für keine weiteren Vorkehrungen Sorge zu tragen.

 

Die artgerechte Einrichtung

Wüstenspringmäuse stellen an die Käfigeinrichtung keine besonderen Ansprüche, doch gehört zu einer artgerechten Haltung dieser Exoten, unter den Nagern, eine Bodenbedeckung ihres Käfiges beziehungsweise ihres Terrariums, welche es den Tieren unter anderem erlaubt nach Herzens Lust zu buddeln. Am besten eignet sich hierfür Sand (zum Beispiel Chinchilla Sand), diesem sollte Talkum oder Ursteinmehl zugesetzt sein. Die vorgenannte Mischung hilft den Tieren bei der Fellpflege, da das Talkum beziehungsweise das Ursteinmehl überflüssiges Fett im Fell bindet.

Eine solche Bodenschicht sollte mindestens zehn Zentimeter hoch sein. Eine besondere Attraktion bieten Sie Ihren Tieren mit einer Kiste, gefüllt mit Humuserde. Diese darf auch gerne mehr als fünfzig cm hoch sein. Ihre Wüstenspringmäuse werden dieses Refugium lieben und darin intensiv wühlen. Meist legen die Tiere hier auch Gänge und Nester an, welche diese dann auch bewohnen.

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Ein weiteres wichtiges Zubehör sind ebenso entsprechende Trinkgelegenheiten. Hierfür eignet sich am besten ein Trinknapf aus Ton. Weitere Näpfe, ebenfalls aus Ton, sind für die Fütterung der Tiere nötig. Sehr wichtig sind darüber hinaus Schlafhäuschen, welche den Tieren ausreichend Platz und Ruhe bieten. Hierfür bewähren sich Modelle aus Holz besonders.

Diese erhalten Sie in unterschiedlichen Ausführungen im Fachhandel. Doch können diese selbstverständlich auch in Eigenregie gefertigt werden. In einem solchen Falle sollten Sie jedoch unbedingt unbehandeltes Naturholz verwenden. Als Baumaterial eignet sich das Holz von Obstbäumen (außer Steinobst- und Nadelbäumen) oder auch das Holz vom Weidebaum.

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Ebenso machen Sie den Tieren eine große Freude, wenn Sie in den Käfig für die Wüstenspringmaus ein paar Äste von vorgenannten Bäumen oder Sträuchern einbringen.

Hierfür eignen sich beispielweise auch Äste des Haselnussstrauches. Ton- oder Korkröhren bieten den Wüstenspringmäusen weitere tolle Beschäftigungs- Versteckmöglichkeiten.

Doch sollten Sie dabei darauf achten, dass die von Ihnen eingebrachten Röhren oder Häuschen über eine angemessene Größe beziehungsweise Durchmesser verfügen. Damit werden die Tiere hier nicht stecken bleiben und dadurch besteht keine Gefahr, dass sich die Tiere verletzen.

 

Bildquelle: Wikimedia Commonsk