Im Laufe der Zeit hat sich leider ein allgemeines Missverständnis eingelebt, dass Nagetiere niedliche, kleine Kuscheltiere sind. So manche von ihnen, wie zum Beispiel Kaninchen, mögen es auch unter Umständen, gestreichelt zu werden. Ein Hamster hingegen ist ein Tier, das eher wild und bis zu einem gewissen Grad ungezähmt bleibt, selbst in Käfighaltung. Da bringt auch die beste Nager Ausstattung nichts.
Leider geschieht es besonders bei Nagetieren immer wieder, dass beim Kauf der Tiere eine ungenügende Beratung erfolgt oder zunächst nicht bedacht wird, dass besonders die kleinen ihrer Art eine Menge Platz benötigen, um sich körperlich aktiv und gesund betätigen zu können. Auf dieser Seite werden verschiedene Informationen zur Verfügung gestellt, um die passende Nager Ausstattung für das eigene Heim zu finden. Besonders, wenn es um artgerechte Haltung geht, werden hier wertvolle Informationen dargelegt. Dabei werden gleichsam die gängigen Nagetierrassen, aber auch ein paar eher exotischere Tierrassen behandelt. Beispiele hierfür wären die Wüstenspringmaus oder auch das Chinchilla. Wichtig ist hierbei auch zu wissen, ob etwa besondere Bedürfnisse der Tiere bestehen, wenn sie als Haustiere gehalten werden.
Nager und deren Bedürfnisse
Die Bezeichnung “Nager” sagt bereits einiges aus. Hamster, Kaninchen, Maus & Co sowie noch einige Exoten gehören zur Familie der Heimtier Nager. Zu den besonderen Verhaltensweisen dieser Art zählt das Wühlen und Nagen. Nagetiere ernähren sich darüber hinaus überwiegend von Körnernahrung, Knollen und Wurzeln, aber auch von Insekten. An diese speziellen Bedingungen angepasst sind sowohl die anatomischen Merkmale, als auch der Verdauungsapparat dieser Tiere.
In diesem Zusammenhang ist die Haltung von Nagetieren durchaus mit einigen besonderen Ansprüchen verbunden. Aus diesem Grunde ist es unerlässlich sich bereits im Vorfeld über den Rahmen einer artgerechten Haltung und Pflege dieser Tiere zu informieren. Eine kompetente Beratung durch einen Fachhändler verschafft Ihnen hierzu bereits einen angemessenen Überblick. Damit erlangen Sie den passenden Eindruck, ob Sie einem niedlichen Nager den richtigen Rahmen für ein glückliches und zufriedenes Nager Leben bieten können.
Was versteht man unter artgerechter Haltung?
Im Grunde ist das leicht erklärt. Eine artgerechte Haltung bietet Nagern Lebensbedingungen, welche dem natürlichen Lebensraum der Tiere sehr nahekommen. Diese Form der Haltung sollte der Anspruch jedes Halters sein, bei dem ein solches Haustier ein neues Zuhause findet. Hinzu kommen die richtige Pflege und ein ausgewogener Ernährungsplan. Die spezifischen Ansprüche der einzelnen Arten stehen in enger Verbindung mit dem natürlichen Verhaltensmuster der Tiere. Aus diesem Grunde gehört eine ausführliche Vorabinformation, vor der Wahl eines solchen Haustieres zum absoluten Selbstverständnis. Einige dieser Arten sind keine ausgesprochenen Streicheltiere und verkriechen sich über den Tag häufig in Ihrer Behausung. Aber auch das gehört zum natürlichen Verhaltensmuster der betreffenden Art und sollte vor der Wahl eines solchen Tieres, für die heimische Pflege bekannt sein. Doch gibt es auch Nager Arten, welche die Nähe des Menschen und sogar Streicheleinheiten zulassen. Hierzu gehören beispielsweise Kaninchen oder Meerschweinchen. Dennoch benötigen auch diese aufgeschlossenen Tiere ihre Ruhezonen, wohin diese sich ungestört zurückziehen können.
Der pelzige Einzelgänger und seine Nager Ausstattung
Manche Nager verfügen über kein ausgeprägtes Sozialverhalten. Eine weitere charakteristische Eigenschaft mancher Vertreter dieser Gattung ist ein ausgeprägtes Revierverhalten. In diesem Zusammenhang werden in der Regel gleichgeschlechtliche, männliche Artgenossen wütend angegangen. Andere Arten tolerieren Artgenossen generell nur zum Zwecke der Paarung. Die Familie der Nager umfasst sowohl typische Einzelgänger, wie den Hamster, als auch die Gruppe der Vertreter, welche nur paarweise oder in Gruppen gehalten werden dürfen. Zu dieser Gruppe gehören Kaninchen und Meerschweinchen. Doch ist es tatsächlich nicht immer einfach harmonierende Tiere in einem Rudel zusammenzuführen. Dies gelingt am einfachsten mit Jungtieren aus dem gleichen Wurf. Ansonsten braucht es hier unter Umständen Geduld und das richtige Händchen. Stimmt die “Chemie” dann so gar nicht, ist das dann meist ein aussichtsloses Unterfangen. Dies kann große Unruhe innerhalb einer solchen Gruppe zur Folge haben, verbunden mit ständigen Raufereien zwischen den rivalisierenden Tieren. Solche Auseinandersetzungen beschränken sich nicht nur auf männlichen Tiere, sondern können durchaus auch unter weiblichen Tieren auftreten.
Die Ansprüche an das Zuhause eines Nagers
Für kleinere Nager Arten, wie beispielsweise Hamster oder Mäuse, bietet sich ein entsprechend geräumiges Terrarium, für eine artgerechte Haltung dieser Tiere an. Die Einrichtung sollte viele Versteckmöglichkeiten bieten, sowie mit Zweigen ausgestattet sein, an denen der Nager herumknabbern kann. Hierfür kommen Zweige von Obstbäumen wie Apfel, Birne aber auch Ahorn, Birke, Esche usw. in Frage. Ungeeignet hingegen sind Obstbäume von Steinobstsorten wie z.B. Kirsche, Pflaume, Pfirsich usw. Ebenso ungeeignet sind Zweige von Nadelhölzern. Darüber hinaus sollten auch Röhren aus Holz oder Ton, welche einen ausreichenden Durchmesser haben müssen, vorhanden sein. Sind diese zu eng besteht die Gefahr, dass sich der Nager darin einklemmt und verletzt.
Ebenso wichtig ist ein Schlafhaus, welches absolute Dunkelheit garantiert. Hierin wird sich der Nager dann in seiner Ruhephase zurückziehen. Ein Laufrad oder auch Hamsterrad genannt ist für einige Arten ein nützliches Einrichtungselement, welches der Nager gerne nutzt um damit seinen Bewegungsdrang zu stillen. Nicht zuletzt sollte der Käfig oder das Terrarium mit Einstreu ausgelegt sein. Hierin kann der Nager wühlen, darüber hinaus nimmt dieses natürliche Material Flüssigkeiten, wie Urin usw. auf. Das verschmutze Einstreu sollte täglich entfernt werden. In regelmäßigen Intervallen muss dieses zudem komplett getauscht werden.
Der beste Ort für Ihr neues Haustier
Kleinere Nager lassen sich am besten in einem Terrarium oder einem Käfig halten. Doch muss hierbei stets auf eine ausreichende Größe für das neue Zuhause des Tieres geachtet werden. Als Standort sollte bei der Nager Ausstattung ein Platz in der Wohnung gewählt werden, welcher keiner Zugluft ausgesetzt ist. Darüber hinaus sind zu helle, beziehungsweise zu sonnige Plätze generell ungeeignet. Da besonders die Nacht aktiven Nagetiere am Tage Ruhe benötigen sollte der Standort des Käfigs oder des Terrariums auch nicht zu Geräusch belastet sein. Eine artgerechte Haltung ist bei größeren Nagern, wie Kaninchen oder Hasen bereits garantiert, wenn diese über ein großzügiges Außengehege im Garten verfügen.
Unter solchen Bedingungen kann man diese Tiere dann auch in Ihrer natürlichen Ausgelassenheit beobachten, wenn sie durch das Gehege rasen und wilde Sprünge vollführen. Eine solche Unterbringung eignet sich natürlich nur für die milde Jahreszeit. Wird es dann kälter sollten Sie für einen geeigneten, nicht geheizten Raum sorgen, in welchem ein Kaninchen- beziehungsweise Hasenstall bequem Platz findet. Exotische und quirlige Nager, wie Chinchillas stellen höhere Ansprüche an die Geräumigkeit ihres neuen Zuhauses und damit die gewählte Nager Ausstattung. Chinchillas verfügen über einen hohen Bewegungsdrang. Diesem Anspruch sollte die Unterkunft eines solchen Tieres unbedingt gerecht werden.
Gesunde Nahrung – auch hierbei gibt es einiges zu beachten
Der Speiseplan von Nagetieren erstreckt sich überwiegend auf pflanzliche Kost. Dabei stehen allerlei Sämereien und Körner sowie Getreide ganz weit vorne auf der Nahrungsliste. Dennoch benötigen viele Nager Arten für eine gesunde Entwicklung auch eiweißhaltige Nahrungsbestandteile. Diese werden im natürlichen Umfeld über den Verzehr von Insekten gedeckt. In der Pflege und hier speziell in der Ernährung Ihres flauschigen Schützlings, sollten deshalb Eiweißbestandteile im Speiseplan Ihres Haustieres nicht fehlen. Geeignete Nahrungsmittel hierfür sind beispielsweise Ei, Garnelen, Heimchen, Mehlwürmer, Fruchtjoghurt, Quark und weitere eiweißhaltige Nahrungsmittel. Ein Wasserspender mit Leitungswasser oder ein Trinknapf aus Ton stellt die Versorgung mit Flüssigkeit sicher. Sofern das Wasser des Wasserspenders oder Trinknapfs nicht über den Tag aufgebraucht wurde, sollte darauf geachtet werden, dass das darin befindliche Wasser täglich erneuert wird.
Vor der Anschaffung eines Nagers sollten Sie sich unbedingt ausreichend über dessen Ansprüche informieren. Völlig außer Frage, gehören Nagetiere zu den beliebtesten Haustieren, dennoch sollte man von vornherein wissen, welchen Aufwand diese Tiere in der Heimtierhaltung in Anspruch nehmen. Darüber hinaus sollten Sie sich damit auseinander setzten, in welchem Umfeld diese Tiere zukünftig gepflegt werden und welche Erwartungshaltung an die Tiere gestellt werden.
Eine sehr wichtige Frage, die es vor der Anschaffung eines solchen Haustieres unbedingt zu klären gilt ist, ob bei Ihnen oder bei einer in Ihrem Haushalt lebenden Person irgendwelche allergischen Unverträglichkeiten gegen Tierhaare bekannt sind. Denn die Auswirkungen einer Allergie sind auf die Dauer meist stärke als ein noch so große Tierliebe.